Asthmamedikamente reduzieren möglicherweise das Parkinson-Risiko

Leipzig/Berlin – Ein Anfang September in der Zeitschrift Science erschienener Beitrag sorgt im Augenblick für Diskussionen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) in Leipzig. Ein multidisziplinäres Forscherteam um Studienleiter Clemens Scherzer von der Harvard Medical School stellt darin die These auf, dass bestimmte Asthma­medika­men­te möglicherweise das Risiko vermindern, an Morbus Parkinson zu erkranken (2017; doi: 10.1126/science.aaf3934).

„Die Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Pathogenese der Parkinson-Krankheit und sollte unbedingt in klinischen Studien auf ihre Praxis­relevanz überprüft werden“, sagte Jens Volkmann, Direktor der neurologischen Klinik und Poliklinik am Universi­tätsklinikum Würzburg und zweiter Vorsitzender der Deutschen Parkinson-Gesellschaft auf der DGN-Tagung in Leipzig.

Reduktion der Alpha-Synuklein-Bildung
Laut der Studie reduzieren Beta2-Adrenozeptor-Agonisten wie Salbutamol die Trans­kription des Gens für Alpha-Synuklein. Ablagerungen von pathologischem Alpha-Synuklein gelten wiederum vielfach als ursächlich für die Parkinson-Krankheit. Die jetzt publizierte Studie sollte klären, ob es möglich ist, schon auf der Ebene des Alpha-Synuklein-Gens (SNCA) in die Produktion des krankheitsauslösenden Proteins einzugreifen.

Die Forscher fanden in Kulturen menschlicher Nervenzellen dass Agonisten des Beta2-Adrenozeptors die Transkription von SNCA signifikant erniedrigen, während der entgegengesetzt wirkende Betablocker Propanolol sie signifikant erhöht. Zudem fanden die Wissenschaftler bei Mäusen unter Beta2-Agonisten eine signifikante Reduktion der Alpha-Synuklein-Bildung in der Substantia nigra.

Den ganzen Artikel aus dem Ärzteblatt finden Sie hier: https://www.aerzteblatt.de/fachgebiete/neurologie/studien?nid=80498&aid=

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