Mit Stromfeldern haben Forscher Mäusepfoten und -ohren in Bewegung gesetzt – und das durch relativ simples Auflegen von Elektroden auf den Schädel der Tiere. Der wackelte daraufhin mit dem linken oder dem rechten Ohr. In einem weiteren Versuch bewegten die Tiere die Vorderpfoten oder Schnurrhaare jeweils auf einer Seite. Das berichtet ein Team um Edward Boyden vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge.
Bislang ist es für die Tiefenhirnstimulation nötig, Elektroden ins Gehirn einzuführen. Ärzte nutzen die Technik etwa bei Parkinson-Patienten, um das Zittern zu unterdrücken. Deutsche Forscher halten das neue Verfahren für sehr interessant.
Eine Hirnstimulation von außen ist zwar schon möglich. Sie funktioniere aber nur in äußeren Hirnregionen und reiche nicht bis in tiefe Hirnbereiche wie den Hippocampus, schreiben die Autoren. Die Frage sei gewesen, wie man tiefe Ziele von außen stimulieren könne, ohne die darüberliegenden Regionen zu beeinflussen, sagt Boyden.
Elektrische Felder mit hohen Frequenzen
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Die Lösung beschreiben die Forscher im Fachjournal „Cell“: Das Team nutzt die Tatsache, dass Nervenzellen nur von Feldern mit tiefen Frequenzen aktiviert werden. Elektrische Felder mit hohen Frequenzen gehen hindurch, ohne eine Reaktion hervorzurufen.
Die Forscher senden ein hochfrequentes Feld von einer Stelle des Schädels in das Hirn hinein und ein zweites von einer anderen. Beide richten sie so aus, dass sie sich genau in der gewünschten Region im Hirn überlappen.
Den ganzen Artikel von Simone Humml veröffentlicht am 01.06.2017 in der WELT online finden Sie >>hier:
https://www.welt.de/gesundheit/article165152075/Maeuse-wackeln-auf-Befehl-mit-den-Ohren.html